Ökorrekter Konsum

Öko, Bio, FairTrade, nachhaltig produziert – Schlagworte wie diese liest man immer häufiger. Doch was ist dran an dem „guten Konsum“? Verändert sich wirklich was, wenn ich B(io) anstatt A kaufe?

Ökologisch erzeugte Produkte sind grundsätzlich erst mal gut. Mittlerweile haben die meisten Menschen kapiert, dass die Umwelt nichts Unvergängliches ist und dass es Auswirkungen hat, wie die Menschen auf dem Planeten leben. Es macht also Sinn, ökologisch(er) erzeugte Produkte zu kaufen, weil sie die Umwelt schonen und so die Welt auch morgen noch lebenswert halten. Genauso ist es natürlich sinnvoll, Produkte zu kaufen, die auf bessere Weise produziert wurden: z.B. aus Kollektiven, die selbstverwaltet und selbstbestimmt arbeiten oder wenigstens aus einer Produktion mit guten Arbeits- und Sicherheitsstandards und einem Lohn, von dem die Menschen auch gut leben können.

»Wir möchten nicht auf der Titanic ein Biobuffet anrichten, wir möchten den Kurs ändern.«
Robert Werner – Vorstand Greenpeace Energy – Greenpeace Magazin 6.09

Es macht also Sinn, solche Produkte zu kaufen, weil sie der Umwelt und den Menschen helfen. Je nach Produkt und Produzent hat man direkt positive Auswirkungen. Das ist gut – reicht aber noch nicht. Das hiesige Wirtschaftssystem basiert auf Ausbeutung von Mensch und Natur – solange man sich in diesem bewegt, sind die Auswirkungen relativ gering. Das heißt nicht, dass es nicht trotzdem Sinn macht, beispielsweise Recycling Papier zu kaufen und so ein paar Urwaldbäume zu „retten“. Alleine reicht das aber nicht – wir brauchen eine bessere Wirtschaftsweise – und die wird es allein über den Konsum nicht geben.


Solar Panels (Quelle: Fernando Tomás[1])

Ökorrekten Konsum gibt’s hier:
Banken
Was macht eigentlich deine Bank mit dem Geld? Atomkraftwerke oder Ökostrom finanzieren? Gentrifizierung vorantreiben oder Wohnprojekte?
www.gls.de
www.umweltbank.de

Ökostrom
Viel weniger CO2 ausstoßen und keine Atom und Kohlekraftwerke unterstützen – das geht ganz einfach: zu einem der vier unabhängigen Ökostromer wechseln. Dazu muss man nur ein kurzes Formular ausfüllen – den Rest (inkl. Kündigung beim alten Anbieter) übernimmt der neue Anbieter! Hier kann man alle vier vergleichen:
www.atomausstieg-selbermachen.de

Bio-Baumwolle
Kleidung aus Biobaumwolle verwendet keine gentechnisch veränderte Baumwolle und keine Pestizide. Je nach Siegel werden auch Mindestarbeitsstandards eingehalten und die Menschen fair bezahlt. Bio-Baumwollkleidung sieht übrigens trotzdem fesch aus und auch du trägst dann keine giftigen Pestizide mehr auf deiner Haut.
Empfehlenswerte Siegel: GOTS, IVN Best (berücksichtigen auch Farben und Arbeitsstandards)
www.zuendstoff-clothing.de
shop.bekleidungssyndikat.de/
www.oeko-mode.info/Hersteller

Recycling Papier
Die Produktion konventionellen Papiers braucht nicht nur ein vielfaches an Energie als Recycling Papier, sondern verwendet häufig auch Holz aus den letzten Urwäldern dieser Erde. Es lohnt sich daher das zumeist sogar günstigere und der Qualität von herkömmlichen in nichts nachstehende Recycling Papier zu verwenden. Für Flyer oder andere Printmedien kann nicht nur Recycling Papier problemlos eingesetzt werden, sondern auch ökologische Farben.
Neben Recycling Papier, dass es auch im normalen Papierfachhandel zu kaufen gibt, können bei memo auch ökologische Büromaterialien bestellt werden. Gutes Recycling Papier kann man an dem blauen Engel erkennen, beispielsweise auch bei Toilettenpapier und Papiertaschentüchern.

Ökologische Büromaterialien
www.memo.de

Öko-Druckereien
www.dieumweltdruckerei.de
www.lokay.de
www.laser-line.de

E-Mail
Auch E-Mailserver können mit Ökostrom betrieben werden. Ausserdem sind die unten aufgeführten Anbieter werbefrei und sehr engagiert was Sicherheit, Datenschutz und Privatsphäre angeht. [Die geklammerten Anbieter können nicht von jedem genutzt werden.]
www.posteo.de
[www.mtmedia.org]
[systemausfall.org]
[riseup.net]

Green IT
Unter Green IT versteht man Bestrebungen die Nutzung von Informationstechnik (IT) möglichst umwelt- und ressourcenschonend zu gestalten.
Greenpeace gibt hierzu den „greener electronics guide“ heraus. Dieser listet und bewertet die Bestrebungen namhafter Computerhersteller auf Gifte zu verzichten, den Energieverbrauch zu senken und die Produkte besser recyceln zu können.
www.greenpeace.org/international/campaigns/toxics/electronics/
Die besten Produkte listet der Green Electronics Survey #3 (2011).

Als Orientierung können folgende Webseiten dienen:
www.blauer-engel.de
www.oekotest.de
www.test.de

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[1] CC-LizenzFernando Tomás from Zaragoza, Spain