Ist geistiges Eigentum noch zeitgemäß?

Entspricht ein Commons basierter Ansatz mehr den Anforderungen einer Informations- und Wissensgesellschaft?

Daten
Jahr: 2010
Aktualität: Aktuell (Stand 2011)
Umfang: 28 S. Gesamt / 23 S. Text
Rahmen: Studium
Lizenz: Creative Commons (BY-NC-SA)

Text: Einleitung
Auf dem Weihnachtsmarkt in Aachen ist es 2010 still. Keine Musik ertönt aus den zahlreichen Verkaufsständen. Die Preise für die Lizenzen, die es den Standbetreibern gestatten würden Musik im öffentlichen Raum abzuspielen, wurden zuvor um 200% erhöht.
Im gleichen Zeitraum wurde der Text des internationalen Anti-Piraterieabkommens ACTA fertiggestellt. Er wird nun den Ratifizierungsprozess durchlaufen und anschließend den internationalen Druck auf den Austausch urheberrechtlich geschützter Inhalte über das Internet verstärken.
Auf einer Anhörung der Internet-Enquete-Kommission des Bundestages zum Thema Urheberrecht Ende November 2010 herrschte Einigkeit darüber, dass das Urheberrecht dringend an das digitale Zeitalter angepasst werden müsse und den Nutzern mehr Rechte, bei gleichzeitiger Vereinfachung der Rechtslage, zugestanden werden müsse.
Das Thema hat Konjunktur. Im Internet formiert sich eine immer größere Gruppe, die
den freien Umgang mit geistigen Werken fordert. Dabei sind Commons oder Wissensallmende wichtige Schlagworte. Sie stellen aber nicht nur die Forderung sondern praktizieren diese auch. Längst gibt es mit GNU/Linux ein freies Betriebssystem, welches aus dem Internet heruntergeladen und weitergegeben, sowie weiterentwickelt werden darf. Im Dezember 2009 feiert die deutsche Wikipedia den Millionsten Artikel. Die ubiquitär vorhandenen modernen Kommunikationstechnologien geben den Menschen neuartige Möglichkeiten zur Kooperation, geistige Werke zu erschaffen und zu teilen.
Diese Veränderung und die beiden bereits vorgestellten Lösungspole stellen den Inhalt meiner Arbeit dar. Die Diskussionen in verschiedene Richtungen – Ausbau des geistigen Eigentums oder Commons – sollen hierbei zusammengefasst und miteinander verglichen werden. Den Rahmen dazu bilden die ständige Verfügbarkeit von modernen Kommunikationstechnologien und der damit verbundenen Probleme des geistigen Eigentums. Als Fragestellung habe ich daher „Ist geistiges Eigentum noch zeitgemäß? Entspricht ein Commons basierter Ansatz mehr den Anforderungen einer Informations- und Wissensgesellschaft?“ gewählt.

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